Wie man Politik verhindert

Sven Schlesiger

Bei den Verhandlungen der Linkspartei mit der SPD & Bündnis 90/Die Grünen über die Bildung einer Koalition in NRW ist es mal wieder zu Tage getreten. Wieder einmal scheitert eine Änderung der Politik und die Durchsetzung von Zielen an den Eitelkeiten einiger weniger Personen.

Man muss sich das mal vorstellen: da sitzen zusammen, die Vertreter von SPD, Grünen, und der Linken und sie reden nicht über Themen, die unser Land NRW betreffen, für das wir sie als Wähler gewählt haben und versuchen damit ihre Wahlziele zu erfüllen.

Für die sie vor der Wahl übrigens eingetreten sind. Man sollte denken, dass sie das tun.
Machen sie aber nicht!

Stattdessen debattieren sie darüber, was sie von der DDR halten und wie sie diese bezeichnen würden. Das kann doch nicht ihr Ernst sein, was geht mich im Jahre 2010 hier in NRW die DDR an? Als die Mauer fiel, war ich 3 Jahre alt. Zugegeben: die DDR hat existiert und man kann und muss auch darüber sprechen. Doch dafür habe ich nicht gewählt! Ich wollte keine Studiengebühren und vieles andere, wofür die Parteien eingetreten sind und wofür sie auch die Mehrheit hätten.

Doch es ändert sich gar nichts. SPD und Grüne wollen ihre Ziele gar nicht umsetzen. Entweder schaffen wir das alleine oder wir machen es gar nicht, scheint hier die Devise. Mehrheit heißt nicht umsonst Mehrheit und wenn diese da ist, sollte man diese auch nutzen. Das ist eigentlich der Gedanke, der dahinter steht. Wofür auch unser politisches System geschaffen wurde.

Gut, dass es die Linke gibt. Sie hätte zwar schon nach einer halben Stunde erklären können, dass sie auch über etwas anderes sprechen möchte als die DDR. Doch sie bringt es auf den Punkt. Scheingespräche sollen es sein, die da gelaufen sind. Unrecht hat sie damit sicher nicht. Verarschung nennt sich das im Volksmund.