Arme Kinder, armes Troisdorf

Der Sozialausschuss der Stadt Troisdorf lehnte am 18.06.2008  die Anträge der Partie Die Linke über eine Einschulungsbeihilfe für Kinder von Hartz IV Betroffenen und die Einführung eines Bürgerpasses mit fadenscheinigen  Begründungen ab. Zunächst konnte sich die SPD noch durchringen, zumindest den Antrag zur Einschulungsbeihilfe zu unterstützen, so knickte sie schnell ein, als ihr von der CDU -Fraktionsgeschäftsführerin Beate Schlich unterstellt wurde, diese Anträge würden von der Linkspartei nur gestellt um eine mögliche Koalition mit SPD und Grünen auszuloten.

Aber was erwartet man von Menschen wie Beate Schlich( CDU Fraktions-Geschäftsführerin), die einen solchen Antrag  wörtlich „als einen Angriff von Außen“ ansehen, ihn als Anschlag auf ihre kleine Welt begreifen, die scheinbar geprägt durch Jugendbücher deren Inhalt sich auf „Ferien auf dem Ponyhof“ reduzieren lassen. In dieser schlichten Welt sind die Rollen schnell verteilt, alles hat seinen Platz, der Papst trägt rote Schuhe, die Erde ist eine Scheibe und arme Menschen sind selber schuld an ihrem Schicksal.

Selbst ihre CDU Parteifreunde aus Windeck sind da entschieden weiter in ihrem Denkprozess, schließlich hat sich selbst eine arme Gemeinde wie Windeck sich bereit erklärt den Antrag des Ratsmitgliedes Martin Schliemann ( Die Linke) zu unterstützen und die Übernahme der Einschulungskosten zugunsten der Kinder von Erziehungsberechtigten mit niedrigem Einkommen durch die Gemeinde Windeck zu beschließen.

Durch die Engstirnigkeit der CDU/FDP Mehrheit im Sozialausschuss werden im Herbst  60 Kinder in Troisdorf keinen guten Start in die Schule bekommen, sondern schon zum Beginn gleich aussortiert werden, ihrer Chancen beraubt. Die Linke forderte 100,- Euro, die SPD war noch zu 50,- Euro bereit, aber nun gilt das Wort das Gebot der Nächstenliebe der CDU, da gibt’s dann den Regelsatz, und der sieht 1,67 Euro vor. Arme Kinder, armes Troisdorf.

 Wir alle sind verantwortlich für die Kinder in dieser Stadt, auch wenn die Schwarz-Rot-Grünen Parteien im Bund für die niedrigen Hartz IV Sätze verantwortlich sind, die sozialen Problem davon bleiben vor Ort. In Windeck zeigte der Gemeinderat Verantwortung, in Troisdorf drücken sich CDU und FDP davor!

Als nur noch peinlich kann man die Begründung der Ablehnung des Antrages zur Einführung eines Bürger-Passes bezeichnen. Laut den identischen Aussagen von Frau Schlich (CDU) und Herrn Zorlu (SPD), bestehe in Troisdorf durchaus die Möglichkeit zu verbilligten Preisen die eine oder andere Kultureinrichtung zu besuchen, da brauche es keinen gesonderten Pass zu. Als Beispiel nannten dann beide das Fischereimuseum in Troisdorf Bergheim.  Soviel zu dem, was sich CDU und SPD mittlerweile unter Kunst und Kultur verstehen, das lässt sich dann auch unter dem Begriff zusammenfassen „Heimat, deine Sterne“.

Man kann seine Augen vor den Realitäten dieser Welt verschließen, man kann Dinge einfach ausblenden, sie aus dem eigenen Blickfeld verbannen, so wie man die Troisdorfer Tafel aus dem Zentrum vertrieben hat. Denn man will diese armen Menschen und ihre Probleme nicht sehen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Doch Suppenküchen und Almosen sind keine Sozialpolitik, sie sind das Ergebnis von  Menschenverachtung und der Missachtung der Würde von Menschen durch die Politik von CDU/SPD/FDP und den Grünen.