Antrag Kostenloser ÖPNV

Troisdorf, den 16.01.2019

 

Antrag zur nächsten Ratssitzung am 26.02.2019

 

Betr. : Kostenloser ÖPNV in Troisdorf zum Stadtfest

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

 

der Rat möge beschließen: Zur Minimierung des MIV (motorisierter Individualverkehr)

zwecks daraus resultierender, prophylaktischer Eindämmung eines Verkehrschaos und, um allen

Einwohner*innen der Stadt Troisdorf eine Teilnahme an den Festivitäten am 11. und 12.

Mai zu ermöglichen, wird der ÖPNV in den Verwaltungsgrenzen der Stadt Troisdorf für den

Zeitraum des Stadtfestes kostenlos angeboten. Dafür wird für die Tage des Stadtfestes ein

,,Null -Euro-Ticket“ eingeführt, das beim Busfahrer erhältlich ist. Dieses Verfahren soll zukünftig für alle Stadtfeste gelten.

Tickets gelten als Grundlage für die Abrechnung mit der RSVG.

Die Kosten der Maßnahme sollen aus den Haushaltsmitteln der Stadt Troisdorf beglichen werden.

 

Begründung:

Die Stadt Troisdorf kündigt auf ihrer Internetseite für den 11. und 12.05.2019

,,das im Rhein-Sieg-Kreis einzigartige Familienfest“, welches bei ,,kleinen und großen Besuchern

riesigen Anklang“ fände und unter dem Motto ,,Troisdorf – eine Familienangelegenheit“

stünde. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass sich die Parkplatzsuche selbst an ,,normalen“ Wochenenden

schwierig gestaltet. Die Kriterien des Umweltschutzes ``Feinstaubbelastung, Lärmbelastung usw.,`` werden durch diese Maßnahme positiv beeinflusst. Auch ``ersäuft, `` Troisdorf nicht im Individual verkehr.

 

DIE LINKE Fraktion im Rat der Stadt Troisdorf empfiehlt das Modell der Stadt Aschaffenburg

in abgewandelter Version in Troisdorf einzuführen. Aschaffenburg eignet sich deshalb

gut als Referenz, da die Stadt über eine ähnlich große Einwohner*innenzahl wie Troisdorf

verfügt, und ebenfalls mehrere kleinere Vororte dörflichen Charakters hat. Hier hat man

sich einstimmig dazu entschieden, dass die Benutzung des ÖPNV auf dem Gelände der Stadt

Aschaffenburg jeden Samstag gratis ist und die Passagiere zwecks Abrechnung ,,Null-Euro-

Tickets“ ziehen sollen. Diese Idee könnte auch ohne Probleme hier in Troisdorf eingeführt

werden.

Diese Verfahrensweise wird dazu führen, dass alle Troisdorfer BürgerInnen ohne auf eine lange und nervenaufreibende Parkplatzsuche angewiesen zu sein, die Stadtfeste besuchen können

Auch der finanzielle Vorteil für die BürgerInnen ist zu beachten.

Es würde ebenfalls ein Verkehrschaos prophylaktisch verhindert und die Busse könnten die Taktung

wesentlich besser und verlässlicher einhalten.

Ferner hätten die Einsatzkräften einen wesentlich ruhigeren Tag, den

man ihnen angesichts des Festmottos mehr als gönnen sollte. Zur Einordnung der Kosten

sei gesagt, dass in Aschaffenburg mit einem jährlichen Minus von 285.000 Euro gerechnet

wird. Bei ca. 50 Samstagen in einem Jahr entspricht dies einem täglichen Minus von 5700

Euro. Würde also die Maßnahme in Troisdorf eingeführt, so würden sich die Kosten auf Sage

und Schreibe etwa 12000,- Euro pro Wochenende/ Fest belaufen.

Diese Summe sollte in Anbetracht von Millionenüberschüssen 2018 des städtischen Haushaltes bezahlbar sein.

Da die Busse auch an Sams- und Sonntagen über eine mehr als gute Taktung verfügen, ist auch keine Überfüllung zu erwarten.

Vielmehr haben die Einwohner*innen die Chance, das umfangreiche ÖPNV-Angebot kennenzulernen

und sich auf verschiedene Fahrzeiten zu verteilen. Darüber hinaus könnte die Einführung

des kostenlosen ÖPNV für den Zeitraum der Stadtfeste auch helfen, die Kosten der

Maßnahme für die Folgejahre abzuschätzen und möglicherweise auch für andere Kommunen

im Rhein-Sieg-Kreis und deutschlandweit richtungsweisend sein.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Wolfgang Aschenbrenner

(Fraktionsvorsitzender)